- Ganzkörper – MR-Angiographie (GK-MRA)
- Ganzkörper – Diffusion (GK-DWI)
„Back to the roots …“ von der derzeit organbezogenen Diagnostik zur zukünftigen organsystemischen Ganzkörperdiagnostik. Die Ganzkörper-Magnetresonanztomographie (GK-MRT) als Wegbereiter für ein ganzheitliches medizinisch-diagnostisches Denkkonzept und Verständnis.

Neueste strahlungsfreie Präventions – und Screening – Strategien zur Tumorvorsorge benötigen eine hochauflösende Darstellung von mehreren Organsystemen im Rahmen einer einzigen Untersuchung. Mit Hilfe der GK-Diffusionsbildgebung ist auch erstmals molekulares Ganzkörper-Imaging möglich. Diese insbesondere von Onkologen und Angiologen vorgetragenen Wünsche realisieren wir nun durch Installation des neuesten High-End MRT-Gerätes von Siemens; modernste Spulentechnologie, parallele 3D-Bildaufnahmetechniken, gepaart mit einer ausgeklügelten Präzisionstechnologie am Untersuchungstisch machen dies möglich. Die Akquisition der Bilddaten einer GK-MR dauert derzeit zwischen 30-45 Minuten.
Klinische Anwendungsgebiete ( state of the art 2015 )
Tumordiagnostik
Möglichst präzise Erfassung des Tumorstadiums und genaue Tumorüberwachung (Tumornachsorge) – sie bilden die Grundlagen zur prognostischen Einschätzung und Festlegung der Therapieoptionen. Die GK-MR wird insbesondere bei in die Knochen, ins Gehirnund in die abdominellen Organe metastasierenden Tumoren in zunehmendem Maße in die klinische Routine integriert. Desweiteren wird sie bei hämatologischen Neoplasien und Erkrankungen des Knochenmarks ( Lymphome, multiples Myelom ),angeborenen polyostotischen / systemischen Skeletterkrankungen bei Kindern und bei Polymyositis eingesetzt. Zur Tumorausschlussdiagnostik in der weiblichen Brust und in der Prostata ist noch eine organbezogene funktionelle Zusatzdiagnostik notwendig , die derzeit im Rahmen der GK-MRT nicht realisierbar ist.
Kardiovaskuläre Diagnostik – Arteriosklerose-Screening – Präventionsdiagnostik
Bei der Arteriosklerose handelt es sich um eine als systemisch einzustufende Erkrankung, sodass möglichst die Abbildung des gesamten Gefäßsystems des menschlichen Körpers zu fordern ist. Dies ist nun mit Hilfe einer strahlenfreien GK-MR-Angiographie möglich. Im Rahmen der Untersuchung nicht ausreichend beurteilbar sind die Herzkranzgefäße. Zur umfassenden angiologischen Präventionsdiagnostik ( inklusive Herzkranzgefäße ) bieten wir deshalb im Vorsorgepaket noch die lowdose CT-Angiographie der Koronargefäße an. Mit diesem diagnostischen Konzept können dann therapeutische Optionen evaluiert bzw. klinisch stumme Frühstadien der Gefäßerkrankung erfasst und entsprechende vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.
Gerätetechnische Voraussetzungen
(Diese gehen weit über die Ausstattung eines konventionellen MR-Gerätes hinaus.)
- Schnelle parallele Aufnahme-Technologie
- Spezielle Konstruktion und Software-Steuerung der Untersuchungsliege mitextremer Positionsgenauigkeit
- Ganzkörper- Oberflächenspulen-Technologie mit ausgeklügelter Ansteuerungund sequenzieller Schaltung des Oberflächenspulen-Ensembles
- Spezielle Ganzkörper – Rekonstruktionstechniken
- Spiral – MR- TechnikIndikationen
Klinische Indikationen:
- Metastasen-Staging Knochenmetastasierung ( sensitiver als Knochen (Technetium) – Scan ) Weichteil- Metastasierung-Staging
- Lymphom-Staging
- Multiples Myelom-Plasmozytom
- Primäre systemische Knochenerkrankungen (Mb. Ollier, Fibröse Dysplasie …)
Nicht klinische Indikationen:
- Einsatz als private Ganzkörper – Vorsorgeuntersuchung ( GK-MRT )GK-MRT- Vorsorgepaket – Ganzkörper – Check – benötigt immer Zusatzuntersuchungen für Mamma, Prostata, Herz, Magen-Darm.
Untersuchungsablauf
Positionierung des Patienten – der gesamte Körper wird mit hochauflösenden Oberflächenspulen abgedeckt und eingepackt. Dann erfolgt die Ganzkörperübersichtsaufnahme mittels MR-Spiraltechnik in Form eines “ Prescans “, der nur als Übersichtsaufnahme und zur Postionierung der anschließenden hochauflösenden Scans dient. Diese bestehen – je nach klinischer Fragestellung – aus 3D-T1- und T2-gewichteten, ödemsensitiven Ganzkörperaufnahmen ohne und / oder mit Kontrastmiitel, bei Tumorpatienten auch aus einer zusätzlichen molekularen diffusionsgewichteten Bildsequenz. Eine derartige aufwendige, lege artis durchgeführte Untersuchung benötigt – auch bei Einsatz schneller Bildsequenzen – durchschnittlich 35-45 Minuten.
Diagnostische Möglichkeiten und Grenzen (2016)
Fakten: Die GK-MRT ist beim Auffinden einer Knochenmetastasierung sensitiver als der heutzutage übliche nuklearmedizinische Knochenscan. Vorteil der GK-MRT ist, dass bei dieser Untersuchung keine Injektion einer radioaktiven Substanz für deren Nachweis notwendig ist.Wird die Methode als Suchmethode im Hinblick auf Metastasierung eingesetzt, sind aufgezeigte Läsionen stets mittels konventioneller hochauflösender MR-Untersuchung zu überprüfen. Magen, Dünndarm, Herzkranzgefäße bedürfen einer gesonderten multimodalen Abklärung.