Trotz des allgemein hervorragenden Kontrastes und der guten Differenzierung von Weichteilgeweben in der MRT ist es in vielen Fällen notwendig , den Gewebskontrast noch zu steigern, was durch die Anwendung von paramagnetischen signalverstärkenden Kontrastmitteln geschieht, die eine raschere Remagnetisierung zwischen den MR-Messungen ermöglichen und vor allem die Signalintensität in T1- gewichteten Bildsequenzen erhöhen.
Chemisch handelt es sich um eine stabile und starke Komplexbindung von Gadolinium-Ion und Trägermolekülen sog. Liganden, im Detail um einen nicht-ionischen Chelatkomplex, der durch starke Bindung zwischen den Liganden und dem Gadolinium-Ion gebildet wird. Nach Injektion des Kontrastmittels in die Armvene verteilt es sich sehr rasch im außerhalb der Körperzellen gelegenen Gewebsraum und wird dann wiederum zur Gänze als unveränderter, nicht dissoziierter chemischer Komplex über die Nieren ausgeschieden, sodass letztlich keine Kontrastmittelreste in Ihrem Körper verbleiben; dabei sind nach etwa 70 Minuten bereits 50%, nach 4 Stunden bereits 85% , nach weiteren 72 Stunden 100 % des Kontrastmittels über die Nieren und den Harn eliminiert worden.
Verträglichkeit
Mehr als 20 Millionen Anwendungen weltweit beweisen eine ausgezeichnete Verträglichkeit.
- Keine ( schwerwiegenden ) Nebenwirkungen
- Keine körperlichen Beinträchtigungen
- Keine Auswirkungen auf Herz und Kreislauf
- Verträglichkeit auch für Kinder und sogar Säuglinge
Gadolinium – induzierte Nephropathie (NSF – nephrogene systemische Fibrose ):
Die nephrogene systemische Fibrose (NSF) ist ein seltenes Leiden, das bei Patienten mit Niereninsuffizienz auftreten kann. Eine mögliche Ursache ist die Gadolinium-Exposition im Rahmen einer KM-MRT. Die Entstehung der NSF wird vermutlichdurch die Schwere der Niereninsuffizienz bestimmt. Durch die mangelhafte Ausscheidung des Kontrastmittels fällt wahrscheinlich freies Gadolinium in der Haut und in anderen Organen aus, wodurch es zu einer Gewebsreaktion kommt, die zur Bildung einer NSF führt. Auch wenn die kausale Rolle des Gadoliniums noch nicht bewiesen ist, so wird diese mit zunehmender Fallzahl doch immer wahrscheinlicher. CLINICAL AND EXPERIMENTAL DERMATOLOGY, Ausgabe 32 (2007), Seiten: 353-358
FAKTEN :
- Keine allergischen Kreuzreaktionen von RÖ- und MR-Kontrastmittel.
- Das MR Kontrastmittel ist besser verträglich.
- Bei Nierenerkrankungen kann MR-Kontrastmittel gefahrlos in einer niedrigeren, diagnostisch aber ausreichenden Dosierung injiziert werden. Allerdings benötigt das Kontrastmittel bei Patienten mit Niereninsuffizienz eine längere Zeit bis es ausgeschieden ist.
- Den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge soll Kontrastmittel in der Stillphase nicht injiziert werden, weil kleine Mengen von Kontrastmittel auch in die Muttermilch gelangen und hier nachgewiesen wurden. Wurde Kontrastmittel gespritzt, sollte mit dem Stillen 1 – 2 Tage ausgesetzt werden.